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Pilsum Ostfriesen Zeitung
07.10.2013

Das ist „Monty Python“-Humor

Das Spiel der Darsteller der Amateurgruppe „Steinlaus- Theater“ war gekonnt. Bild: J. Doden
Das Spiel der Darsteller der Amateurgruppe „Steinlaus- Theater“ war gekonnt. Bild: J. Doden

Von Werner Zwarte

Das „Steinlaus-Theater“ begeisterte Publikum im „Sehr kleinen Haus“. Die Amateur-Komödiantentruppe erzeugte in Pilsum Lachsalven und bewies die Fähigkeiten zum Sprachmarathon.

Pilsum - Kann man den englischen Humor ins Deutsche übersetzen? Wohl kaum, denn neben der Sprache spielt auch die Mentalität und gar die Philosophie um witzige Gags und deren Pointenin dem typisch schwarzen britischen Humor eine besondere Rolle. Trotzdem traute sich die freie Amateurtheatergruppe „Steinlaus- Theater“ aus Flonheim in Rheinland-Pfalz zu, die Shows des weltberühmten „Monty Python’s Flying Circus“ in deutscher Sprache auf die Bühne zu bringen. Am Freitag und am Sonnabend trat das Ensemble mit seiner Show“ im „Sehr kleinen Haus“ in Pilsum auf. Beide Vorstellungen waren restlos ausverkauft.

Und kamen die echten Fans von „Monty Python’s“ auf ihre Kosten? Ja und nein! Wer echter Anhänger der englischen Urgesteine John Cleese und Michael Palin ist, durfte und musste enttäuscht sein. Aber das ist nur die eine Seite. Denn was diese Amateurgruppe aus Flonheim auf der Minibühne in Pilsum bot, hatte den Laienstatus längst verlassen. Ihr Spiel war gekonnt und die Kult-Sketche waren durchaus wiederzuerkennen.

Die Darsteller legten ein gewaltiges Tempo vor

Da laben sich vier Männer am Wein und überbieten sich jeweils in der Darstellung ihrer kargen Kindheit – ein Kunstklischee von Klasse! Ein Mann möchte eine Förderung seiner Krankheit eines „albernen Ganges“. Das muss man sehen, da reicht zur Beschreibung nicht das Wort, das ist auch weder Slapstick noch Klamauk, das ist „Monty Python“-Humor. Manchmal blitzt sogar der Humor aus dem Film „Das Leben des Brian“ auf, wenn im Hintergrund der Song „Always Look on the Bright Side of Life“ ertönt.

Die sechs Darsteller – vier Männer, zwei Frauen – legen tatsächlich ein gewaltiges Tempo vor und schaffen erstaunliche Action auf dieser kleinen Bühne von gerade mal vier Quadratmetern. Konfrontationen zwischen dem Papst und Leonardo da Vinci waren Thema beim „Letzten Abendmahl“, ein Papageien-Sketch oder auch die Szene „Im Reisebüro“ erzeugten Lachsalven im Publikum und bewiesen die Fähigkeiten zum Sprachmarathon dieser Komödiantentruppe, die sicherlich nichts dagegen hätte, wenn man sie Schmierenkomödianten nennen würde, denn fortwährend hatte man den Eindruck, dass der gewollte Blödsinn da auf diesem Podium nicht zu überbieten war. Eine Tortenschlacht – die bringt immer Lacher – beendete diese Show, und das Publikum spendete reichlich Beifall. Das war wesentlich mehr als Amateurtheater, das war eine stramme Leistung- Aber an den Humor von „Monty Python“ reichte das eben nicht heran, trotz aller Lacher.

Loriot

20. April 2018 | 20:26 Uhr Saarbrücker Zeitung
Loriot
„Ein Klavier, ein Klavier!“

Ein Loriot-Klassiker auf der Bühne des Pfarrheimes in Alsweiler (von links): Nicole Marbé, Sven Blumers, Reinhold Schmudde und Steffi Leidenheimer im Anstandsunterricht. FOTO: Marion Schmidt
Alsweiler.

Die Schauspieler der Theatergruppe „Steinlaus“ brachten in Alsweiler Sketch-Klassiker von Loriot auf die Bühne. Von Marion Schmidt
„Ein Klavier, ein Klavier!“ Wer kennt ihn nicht, den unvergleichlichen Sketch mit der Familie Hoppenstedt, die sich im Wohnzimmer versammelt, um unter der pingeligen Regie von Papa Hoppenstedt die bevorstehende Anlieferung des von der Mutter väterlicherseits vererbten Instruments feierlich zu zelebrieren. Dieser und viele andere Sketche haben durch die einzigartige Präsentation von Loriot (alias Vicco von Bülow) und Evelyn Hamann Kultcharakter erreicht. Mehr als 100 Theaterfreunde erlebten diesen und weitere Loriot-Sketche am Samstag im Pfarrheim in Alsweiler.
Das Kulturamt der Gemeinde Marpingen hatte diesen außergewöhnlichen Abend mit der Amateurtheatergruppe „Steinlaus“ aus dem rheinland-pfälzischen Flonheim geplant. Für die Pfälzer Schauspieler war es eine Saarland-Premiere. Der Kontakt zur Gruppe kam über Ensemblemitglied Reinhold Schmudde zustande. „Herr Schmudde stammt aus unserer Gemeinde und ist heute noch Mitglied der Marpinger Gruppe Samba Total. Für viele unserer Besucher wird heute die Begegnung mit den Loriot-Sketchen, dargestellt von anderen Schauspielern auf der Bühne, zu einem neuen Erlebnis“, erklärt Gregor Hinsberger vom Marpinger Kulturamt.
Schwungvolle Marschmusik läutet den Theaterabend ein. Es geht los mit dem bekannten Sketch der Nachrichtensprecherin, die beim Verlesen einer Meldung zunehmend über den für die kontinentale Zunge ungewohnten „th“-Laut stolpert. Steffi Leidenheimer mimt diese Rolle hervorragend. Bis zum letzten Punkt rezitiert sie den Text, kampfhaft bemüht, nicht die Fassung und den roten Faden zu verlieren.
Das Bühnenlicht blendet aus. Bistro-Musik erklingt und leitet zum nächsten Sketch über. „Obwohl jeder diesen Text fast schon auswendig kann und weiß, was kommt, ist es immer wieder ein Lachgenuss, wenn man ihn hört“, sagt eine begeisterte Besucherin. So ist es. Das Publikum verfolgt diesen und andere wohl bekannte Sketche hochamüsiert.
Loriot bringt in seinen Sketchen Szenen aus dem Alltagsleben so trocken auf die Spitze, hinterlegt mit seinem unvergleichbar bissig-liebevollen Humor. Nicht ohne Grund wird Loriot auch heute noch als der Meister des feinsinnigen Humors gefeiert.
Die Steinlaus-Theatergruppe gibt in Alsweiler in einem zweistündigen Programm Sketch-Klassiker wie „Das Frühstücksei“, „Schmeckt’s?“, „Interview im K 2000 Bunker“, „Der Lottogewinner“ und die „Herren im Bad“ auf die Bühne. Das Ensemble verkörpert überzeugend die von Loriot scharfsinnig beobachteten und in seine Sketche verpackten Alltagssituationen.
Verblüffend ist die Ähnlichkeit des Schauspiels von Michael Ritter mit Loriot. Sein monotoner Tonfall, seine trockene Aussprache und gar seine beinahe lethargische Mimik kommen dem Vorbild ungeheuer nahe. Bemerkenswert ist auch Sven Blumers Interpretation der Loriot-Figuren. Mit einer bestechend-trockenen Beharrlichkeit in seiner Stimme mimt er unter anderem in dem Sketch „Schmeckt’s?“ den Restaurantbesucher, der verzweifelt versucht, sein Mahl zu sich zu nehmen, immer wieder gestört von den Kommentaren der Protagonisten im Lokal.
Auch der Schauspielnachwuchs, Lara und Lilli Ritter, spielen ihre Rollen mit Bravour. Die Begeisterung für die Bühne ist von Vater Michael Ritter auf die die zehn- und zwölfjährigen Mädchen übergesprungen.
Bewundernswert ist der Ernst, mit dem die Schauspieler ihre Rollen, die geradezu zum Lachen ermuntern, präsentieren, während im Publikum nach Herzenslust gelacht werden darf. „Wenn wir in den Proben unsere Stücke einstudieren, lachen wir auch schon mal“, verrät Michael Ritter. Die Sketche orientieren sich in ihrer langsamen, akkuraten Spielweise haarscharf am Original. Mit sparsam eingesetzter Mimik und Gestik mimt jeder seine Rolle. „Unser Publikum will die Loriot-Sketche so sehen, wie es sie kennt“, verrät Michael Ritter.
Das bestätigt auch Besucherin Anja Hille aus Augsburg: „Mir gefällt die Familie Hoppenstedt am besten. Die Sprechweise hat mich sehr an Loriot erinnert.“ Karsten Grausam aus Leitzweiler ist begeistert von dem unterhaltsamen Theaterabend und macht in der ersten Spielhälfte eine besondere Beobachtung: „In einer Restaurantszene dachte ich, jetzt lachen die Darsteller doch gleich los, weil einer wohl unbeabsichtigt ein Bäuerchen losgelassen hat.“ Auch Edith Marx aus Güdesweiler lobt am Ende den gelungenen Theaterabend: „Ich bin begeistert. Das war kurzweilige, erfrischend herzhafte Unterhaltung.“
Foto Loriot Nachrichtensprecherin: Steffi Leidenheimer liest sich mit Fassung durch den „th“-Dschungel einer Nachricht. Foto: Marion Schmidt FOTO: Marion Schmidt
Link:
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/stwendel/marpingen/loriot-theaterabend-in-alsweiler_aid-17771543

 

„Aber die Ente bleibt draußen“ 

Allgemeine Zeitung Alzey  12.12.2011 - BIEBELNHEIM 

Von Ulla Grall 

STEINLAUS THEATER Flonheimer Ensemble begeistert in Biebelnheim mit Loriot-Sketchen 

„Ich sitze auch gerne mal ohne Wasser in der Wanne!“ - Der Streit der Herren Müller Lüdenscheid und Dr. Klöbner (alias Reinhard Schmudde und Michael Ritter) lässt kein Auge trocken. Es sind Lachtränen, die der Auftritt des Steinlaus Theaters bei seinen Zuschauern hervorlockt. Schon in der Erwartung eines Gags, der gleich kommen muss, kichern die Loriot-Kenner in sich hinein. 

Keine einfache Aufgabe für die Laienschauspieler 

Sieben Schauspielerinnen und Schauspieler umfasst das Team: neben den bereits erwähnten Herren Schmudde und Ritter, dessen neunjährige Tochter Lilli auch schon zur Theatertruppe gehört, die Damen Maria Reumschüssel und Nicole Marbé sowie Moritz Arndt und Sven Blumers. Für den guten Ton - und das Licht - sorgt Micha Beutel.  

Die vor einem Jahr neu gegründete Theatergruppe aus Flonheim debütiert mit einem Feuerwerk von Loriot-Sketchen. Keine einfache Aufgabe, die sich die ambitionierten Laienschauspieler da gestellt haben, aber, so die einhellige Meinung im Publikum, die Umsetzung ist gelungen. 

Es ist ein Wiedersehen mit den unsterblichen Figuren des Vicco von Bülow, die man bisher teilweise nur aus seinen Trickfilmen kannte, und dessen typischen Humor. In der berühmten Fernsehansage der X. Folge einer englischen Serie glaubt man eine verjüngte Evelyn Hamann leibhaftig vor sich zu sehen, so treffend sind die Loriot’schen Typen hier auf die Bühne gebracht. 

Das Ehepaar Schmidt aus Wörrstadt meint dazu: „Wir waren skeptisch, ob die gezeichneten Sketche aus den Filmen auf der Bühne so gut rüberkommen, aber das Steinlaus-Team hat uns überzeugt. Es gefällt uns sehr gut!“  

Nächste Aufführung am 4. Februar  

Vor einem knappen halben Jahr haben die „Steinläuse“ zu proben begonnen. „Einmal jede Woche“, wie Michael Ritter berichtet und Arndt sagt dazu: „Wir spielen nicht nur Loriot und wir würden auch gerne noch weitere Mitakteure begrüßen. Ohne Altersbegrenzung - und ohne Honorar“.  

„Wenn unterm Strich was übrig bleibt, gehen wir zusammen essen“, meint Schmudde. Wer die erste Vorstellung verpasst hat, kann zur zweiten Aufführung am 4. Februar in der Alten Festhalle in Flonheim in den Genuss der humorvollen Sketche kommen (Kartenvorverkauf in der Alten Festhalle und bei Schreibwaren Engel in Flonheim sowie bei der Buchhandlung Machwirth in Alzey). 

Der Name des Flonheimer Steinlaus Theaters ist zum einen eine Reminiszenz an den großen Loriot, man erinnere sich an seine Grzimek-Parodie, nach der die „Steinlaus“ sogar in den Pschyrembel, ein medizinisches Wörterbuch, Aufnahme fand, zum anderen aber auch Symbol für Flonheim, dessen Sandstein gewiss für jede Steinlaus ein „gefundenes Fressen“ wäre. So zeigt das Logo der Theatergruppe denn auch einen „angefressenen“ Trullo. Köstlich - wie ein Kosakenzipfel. 

https://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-alzey-land/biebelnheim/11468871.htm

 

 

Monty Python Show

Pobacken und Herren in Schürzen

24.09.2012 - FLONHEIM

Von Karin Kinast

MONTY PYTHON‘S FLYING CIRCUS Steinlaus Theater bringt britische Kult-Comedy auf die Bühne

Bunt, krass und absolut verrückt. Kaum auszuhalten war die zweistündige Monty Python Show des Flonheimer Steinlaus Theaters. In einer atemberaubenden Show brachte die 2011 gegründete Amateurtheatergruppe Highlights aus 45 Fernsehfolgen „Flying Circus“ der britischen Kult-Comedy-Gruppe auf die Bühne der Alten Festhalle. In der originalgetreuen Umsetzung der besten Sketche voller Aberwitz, Absurdität und Nonsens erbrachten die sieben Akteure unter Ganzkörpereinsatz schauspielerische Höchstleistung.

Nackte Pobacken der Herren in Schürzen gleich beim Abgang nach dem ersten Auftritt. Wer Monty Python‘s schwarzen Humor kennt, ihre Kinofilme „Ritter der Kokosnuss“, „Das Leben des Brian“ oder „Der Sinn des Lebens“ gesehen hat, der wusste, was ihn hier erwarten würde: abgrundtiefer Wahnsinn, die Normalität des Verrückten, die Welt als Irrenhaus.

In schonungsloser Manier präsentierte die Truppe den Zuschauern eine Welt, in der nichts mehr Gültigkeit hat. Im „Letzten Abendmahl“ sind es 28 Jünger und drei Messias, die Michelangelo (Moritz Arndt) dem Papst (Reinhold Schmudde) vor die Nase hält. „Alles Lügengeschichten, die jungen Leute von heute glauben das nicht!“ Doch es gibt nichts, was es nicht gibt. Etwa ein „Ministerium für alberne Gangarten“, von Sven Blumers zum Schießen komisch umgesetzt, oder ein Streitbüro, mündend in einer Kanonade von Schimpfwörtern. Hautnah erfährt das Publikum, wie schwierig es ist, auf einer Polizeistation einen Einbruch zu melden, wenn man nicht die richtige Tonlage trifft, oder worauf man beim Matratzenkauf achten muss. Schier unglaublich steigern sich die grandios gespielten Szenen in Grotesken. Etwa, weil der Verkäufer das Wort Matratze nicht verträgt, sich dann immer eine Tüte über den Kopf zieht und alle Mitspieler zur Rettung der Situation „My Bonnie lies over the ocean“ singen müssen. Hier stimmt das sonst eher zurückhaltende Publikum, dem das Lachen im Halse stecken zu bleiben scheint, fast erleichtert mit ein.

Doch bodenlose Scherze und gezielte Geschmacklosigkeiten sind Programm von Monty Python. Im „Schwulen Richter-Strip“ zeigen sich Moritz Arndt und Michael Ritter frivol und lüstern mit Perücke und Strapsen. Zu den männlichen Darstellern gesellen sich Maria Reumschüssel, Nicole Marbé und die zehnjährige Lilli Ritter, die als Mitglied der „Spanischen Inquisition“ ihre Rolle mit Bravour spielt. Ob im makabren „Rettungsboot-Sketch“ oder urkomischen „Papageien-Sketch“, die ambitionierten Laiendarsteller meistern die schwierigsten Aufgaben wie Selbstverteidigung mit frischem Obst, doppelte Seitenhiebe mit einem Holzbrett und Tortenangriffe mit Schlagsahne in gekonnter Gelassenheit.

Die vier absoluten Monty Python-Fans aus Eimsheim waren total begeistert. „Es hat sich total gelohnt!“ Wer die erste Vorstellung verpasst hat, kann zur zweiten Aufführung am 29. September im Weingut Pilgerhof in Biebelnheim in den Genuss der wahnsinnig lustigen Sketche kommen.

https://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-alzey-land/flonheim/12447875.htm

 

Nahe-Zeitung, 23.01.2013
https://bluenoteio.files.wordpress.com/2013/01/7294fdef26dbed0875b93211c66f5cb91.jpg

 

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